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Test des Nova Mentor 5 S, Teil 1

Letzte Änderung: 19 November 2017
Ich konnte die Nova Mentor 5 S am Treh testen! Der Schirm wurde mir vom Nova-Verkäufer im Elsass, Nova'lsace (Facebook ), zur Verfügung gestellt.

Struktur:
1. Einleitung
2. Testbedingungen
3. Der Flug

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1. Einleitung:

Hier sind ein paar Eigenschaften der Mentor 5 S:
- Ein Gewichtsbereich von 80-100 kg in der Größe S, was für mich nicht richtig paßt weil ich eher bei 105 kg liege mit der winterlichen Ausrüstung.
- Der Schirm hat jedoch eine ausgelegte Fläche von 26.49 m², was sehr nahe an der 25.91 m² Fläche der Rise 3 M liegt (Quelle: para2000 ).
- Ein "normales" Gewicht von 5.1 kg in der Größe S.
- Eine geringe ausgelegte Streckung von 5.40.
- der LTF(DHV) Prüfbericht : der Schirm (Größe S) hat hauptsächlich B-Noten für die Klapper: B-Noten bei Frontklappern mit min. und max. Startgewicht weil der Schirm zur Ausleitung zwischen 3 und 5 Sekunden braucht, bis 90° drehen kann und einen "Dive forward angle on exit" zwischen 0° und 30° hat. Das gleiche bei Frontklapper mit mehr als 50 % der Profiltiefe, aber den "Dive forward angle on exit" Winkel liegt zwischen 30° und 60°. Die gleiche Ergebnisse gelten auch für den beschleunigten Klapper. Der Schirm hat auch B-Noten bei den großen asymmetrischen Klappern, beschleunigt oder nicht, und bei dem min. und max. Gewicht, weil:
- der Schirm nach vorne taucht
-oder zwischen 15° und 45° rollt
- von 90° bis 180° bis Wiederöffnung dreht(!!!), wobei die gesamte Drehung unter 360° bleibt.
Der Schirm hat auch B-Noten beim minimalen Startgewicht für die große Ohren, beschleunigt oder nicht. Zu den asymmetrischen Klappern und Ohren werde ich wieder später im Test zurückkommen.

2. Testbedingungen

- Startgewicht: 100-101/100 kg. Nachdem ich meine Jacke noch ausgezogen habe, bleiben mir nur noch Helm, Vario und Radio übrig. Ich fühle mich nackt, sogar Wasser habe ich keins!
- Gurtzeug: Nova SOMNIUM (Liegegurtzeug mit Einzelbeinaufhängung), Einstellung der Brustgurte = Werkseinstellung (neutral).
- Startplatz: Markstein/Treh (1250 m) in den Vogesen, Startplatz SW.
- Wetterbedingungen: wieder Cirruswolken, moderater NW Wind in den oberen Schichten sorgt für ziemlich fiese Lee-Flugbedingungen am Treh. Aeroweb/Météofrance vorhersagt "Keine brauchbare Konvektion in den Vogesen", aber liegt total daneben: die Thermiken sind da, es ist feucht, und die Basis liegt bei 1700 m.

3. Der Flug:

Vor dem Flug spiele ich ein bisschen am Boden: der Schirm kommt zwar etwas schwieriger hoch wie der Reise 3, ist aber sehr leicht zu kontrollieren bei leichtem/moderatem Wind:


Wie auf dem Video zu sehen ist, ist die Leinenanordnung schlicht, und die Farben machen das Sortieren einfacher (im Gegenteil zur Rise 3). Für mich ist das bei den Flugvorbereitungen sehr angenehm.

Der Start ist einfach bei diesem leichten Wind, es gibt nichts zu berichten.

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In der Luft ist es turbulent, wie es zu erwarten war mit dem NW Wind. Der Schirm ist wendig, die Bremsen ziemlich leicht gegenüber Rise 3 oder Tequila.

Die Thermiken sind schwach am Anfang des Fluges, die Bedingungen sind windig aber die M5 steigt langsam.


Dank seiner Wendigkeit schaffe ich es, die enge Thermikkerne zu zentrieren. Sie vermittelt gut die Informationen der Luft.

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Die Bedingungen ändern sich langsam, und kleine Cumulus-Wolken bilden sich windwärts von mir, und kommen in meiner Richtung. Also bin ich oft im Lee von diesen Wolken und von den Thermiken, die die Wolken speisen. Dort ist es natürlich turbulent. In diesen Bedingungen finde ich das der M5 deutlich weniger komfortabel ist als den Rise 3 (die hatte ich ja auch in Leebedingungen getestet) oder den Tequila: der M5 ist mehr aktiv auf der Nickachse, taucht stärker und weiter nach vorne. Einen Moment lang denke ich sogar am Landen.
Meine Freunde fliegen mit einer Niviuk Ikuma und einer BGD Cure. Eine Ozone Zeno ist auch bei uns. Lange konnte ich zirka hundert meter über alle andere bleiben, und mit den Wolkengrenzen spielen. Die Sicht ist wunderschön. Der Schirm bleibt schön hoch, und nur die Cure und Zeno (mit top-Piloten) können die M5 ab und zu kitzeln.


Dennoch fühle ich mich nicht wohl sobald es wieder turbulenter wird. Öfter muss ich heftige Nickbewegungen und Klappern blockieren. Ich muss auch mehrmals die innere Bremse freigeben, weil ich fühle, dass der Innenflügel "negativ" gehen will als ich versuche enger zu drehen. Dann habe ich auch noch einen asymmetrischer Klapper (1/3 des Flügels ?) bekommen: der Schirm drehte gleich um 90°, bevor ich kontern konnte. Das war auch im Prüfbericht angedeutet. Der Rise hatte nicht wirklich gedreht mit einem zirka 50% Klapper, und der Tequila auch nicht.

Ein bisschen später wird es wieder etwas ruhiger. Da oben an der Wolkenbasis werden die Thermiken schwach, und der Zeno kommt langsam auf meiner Höhe, und endet dann sogar zirka 50 m höher. In diesen schwachen Bedingungen (zwischwen +0 und +0.3 m/s) gibt es nichts zu tun, ich kriege den Zeno nicht.
Ein Brocken-Spektrum tröstet mich aber:



Ich teste auch die große Ohren, und nach 2 oder 3 Versuche gibt es immer den gleichen Schluss: die Ohren öffnen sich nicht sofort wenn man die Tragegurte freigibt. Man muss sogar ordentlich "pumpen", bis sie herauskommen. Das ist wirklich problematisch in meiner Sicht, zum Beispiel falls man mit den Ohren landen will. Vielleicht liegt es daran, dass ich ganz oben im Startgewichtsbereich liege.

Der Beschleuniger ist ziemlich effizient, der Geschwindigkeitszuwachs ist vergleichbar mit dem Rise 3 und liegt zwischen +6 und +8 km/h bei 2/3 Beschleunigung.

Die Landung ist einfach mit einem schönen Flair.

Dann benutze ich noch ein paar Minuten um am Boden zu spielen. Der Schirm ist wirklich einfach zum groundhandeln, und reagiert sehr direkt auf den Impulsen (A-Leinen, Bremsen und C-Leinen).

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Nach nur 1h30 Flugzeit ist es schwierig, sich eine objektive Meinung zu bilden und darüber zu berichten. Ich denke das dieser Schirm viel Leistung beim Thermikfliegen zeigt. Er ist aber stressiger wie der Rise 3 oder der Tequila in turbulenten Bedingungen. Seine Tendenz, nach einem Klapper rasch zu drehen und seine Aggressivität auf der Nickachse haben es für mich manchmal unbequem gemacht. Jedoch muss noch dazu gesagt werden, dass die Bedingungen und mein Startgewicht natürlich eine Rolle bei diesen Eindrücken haben. Die "negativ" Tendenz beim Drehen sollte man auch im Auge behalten. Ich konnte kein Gleittest neben andere Schirme machen.
Letztendlich hoffe ich noch nächste Woche ein Flug mit dieser Maschine fliegen zu können, um diese Eindrücke zu bestätigen oder widersprechen.